Willkommen in der Oberstadt!
Zum 1.1.2024 ist die Evangelischen Kirchengemeinde in der Oberstadt Mainz mit der Evangelischen Luthergemeinde fusioniert. Die informationen über den Luther- und den Thomasbezirk finden Sie hier:
https://luthergemeinde-mainz.ekhn.de
https://thomasgemeinde-mainz.ekhn.de
Derzeit befindet sich eine gemeinsame Homepage noch im Aufbau
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Der Lutherbezirk der Evangelischen Oberstadtgemeinde Mainz bekommt zum 1. Februar 2025 eine neue Pfarrerin.
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Evangelische Oberstadtgemeinde und Luthergemeinde feiern am ersten Sonntag nach Epiphanias ihren Zusammenschluss zu einer Gemeinde
Wer jemals gedacht hat, ein Fusionsgottesdienst zweier evangelischer Gemeinden kurz nach Neujahr und auch noch am letzten Tag der Ferien würde niemanden hinter dem Ofen hervorlocken, der muss sich am Morgen des 7.1.2024 verwundert die Augen reiben. Immer mehr Menschen strömen in die Lutherkirche, zum Schluss sind alle Bänke bis zur letzten Reihe besetzt – ein Hauch von Heiligabend am ersten Sonntag nach Epiphanias. Sie alle sind gekommen, um den Zusammenschluss der Luthergemeinde mit der Evangelischen Kirchengemeinde in der Oberstadt Mainz zu feiern. Letztere war übrigens am 1.1.2023 aus dem Zusammengehen der Melanchthongemeinde im Schlesischen Viertel und mit der Thomasgemeinde in der Berliner Siedlung entstanden. Jetzt also der Dreiklang: Melanchthon, Thomas und Luther – aus drei mach eins. Der vor einem Jahr von der Oberstadtgemeinde gewählte Name ist übrigens auch der Name der neuen Gemeinde – nur, dass die Gemeinde jetzt mit Melanchthon, Thomas und Luther eben drei statt zwei Bezirke hat.
Zum Eingang hat der Posaunenchor lutherBRASS das Stück „Looking back the Years“ von Christian Sprenger ausgewählt, schaut quasi musikalisch noch einmal auf das Vergangene zurück. Marcel Schilling, der stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende der Luthergemeinde macht dann aber in der Begrüßung schnell klar, dass niemand Trübsal blasen muss, wenn Gemeinden ihre Eigenständigkeit verlieren: „Nur was tot ist, verändert sich nicht. Aber alles, was lebt, verändert sich.“ Und mit dem richtigen Geist, dem Geist der Liebe kann das Neue auch etwas Lebendiges werden und bleiben.
Wie viel Schwung in der neuen Gemeinde zu stecken scheint, wird gleich beim ersten Lied deutlich. Organist Rudi Görtler spielt das Präludium von Johannes Korb zum Kirchenlied „Jesus ist kommen“, da will die Gemeinde schon mit der ersten Strophe loslegen. Görtler spielt sein Vorspiel seelenruhig zu Ende und kommentiert dann trocken: „Jetzt kann´s losgehen.“ Danach tritt Pfarrer Karl Endemann aus dem Thomasbezirk nach vorne. Doch bevor er mit der Eingangs-Liturgie beginnt, entschuldigt er sich erst einmal dafür, dass er diesen Part übernimmt und nicht Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer. Der Luther-Pfarrer hütet mit Corona das Bett. Endemann wünscht seinem Kollegen im Namen aller Anwesenden eine schnelle Genesung.
Anschließend bestätigt Dekan Andreas Klodt, dass beim Zusammenschluss der beiden Gemeinden „alles mit rechten Dingen“ zugegangen ist. „Diese Fusion war eine klare Entscheidung der beteiligten Gremien.“ Und weil der Text der Fusionsurkunde allzu evangelisch prosaisch ausfällt, zitiert Klodt aus dem zweiten Kapitel des Briefs des Apostel Paulus an die Gemeinde in Ephesos – allerdings hat er den Text leicht abgewandelt: „Früher hattet ihr keinerlei Beziehung zueinander. Ihr hattet keinen Zugang zu den Gremien der anderen und wart ausgeschlossen von ihren Bündnissen; Zusagen galten jeweils nur den einen und nicht allen. Doch das alles ist in Jesus Christus nun Vergangenheit. Ihr seid jetzt nicht mehr fern voneinander, sondern habt das Vorrecht, euch an der Nähe der anderen zu freuen. Ja, Christus selbst ist euer Frieden. Er hat die Zweiteilung überwunden und hat aus Luthergemeinde und Gemeinde in der Oberstadt eine Einheit gemacht. (…) Ihr seid jetzt also nicht länger Fremde ohne Rechte beim anderen, sondern seid zusammen Bürger des Himmels; ihr gehört zu Gottes Haus, zu Gottes Familie.“
Die Predigt übernimmt Melanchthon-Pfarrer Thomas Stahlberg. Er wolle nicht alles schönreden, sagt Stahlberg, natürlich sei die Fusion eine Reaktion darauf, dass die Mitgliederzahlen der Gemeinden zurückgingen. Doch es werde niemandem etwas weggenommen, sondern es komme etwas Neues hinzu. Die jetzt fusionierenden Gemeinden hätten rechtzeitig das Heft des Handelns in die Hand genommen, und das begrüße er: „Gott ist der Geist, der uns bewegt.“
Den schwungvollen Gottesdienst beendet wieder lutherBRASS. Das ausgewählte Stück von Michael Schütz trägt den Titel „Dance with me“ – vielleicht das passende Motto für die Evangelische Oberstadtgemeinde? Für den anschließenden Empfang ganz sicher. Nur wenige der etwa 150 Gäste verlassen die Kirche, das Fingerfood der Pizzeria Olive aus Weisenau und die Getränke finden starken Absatz – ach, wenn Kirche doch immer so lecker wäre!
Die beiden Kirchenvorsteher Hans Eichele von der alten Oberstadtgemeinde und Marcel Schilling aus der ehemaligen Luthergemeinde führen dann gemeinsam durch die dritte Halbzeit – und achten darauf, dass es auch reichlich Gelegenheit gibt, auf die neue Gemeinde anzustoßen. Eichele erläutert, dass es nicht Ziel sei, mit der Fusion etwas „platt zu machen“, sondern möglichst alle mitzunehmen und Veränderungen schonend und fließend durchzuführen. „Derzeit verfügen wir über viele ehrenamtliche Kräfte, die sich mit ihren jeweiligen Talenten einbringen“, lobt er, sodass man eine attraktive Gemeinde im Mainzer Dekanat sei. Das habe sich schon bei der Besetzung der halben Pfarrstelle in Thomas durch Karl Endemann gezeigt und sei auch wichtig für die ab Juni neu zu besetzende Pfarrstelle im Lutherbezirk. Und Eichele versichert: Sowohl der Melanchthonkindergarten, als auch die Lutherkita blieben erhalten, es werde auch sonst keine betriebsbedingten Kündigungen geben.
Die guten Nachrichten werden abgelöst von guten Wünschen. Pfarrer Sievers von den katholischen Kirchen in der Oberstadt wünscht Gottes Segen und freut sich auf eine lebendige Ökumene der christlichen Kirchen im Stadtteil, die jetzt fast deckungsgleich seien. Sozialdezernent Eckart Lensch übermittelt die Wünsche des Stadtvorstands. Er freue sich auf die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kirchengemeinde – nicht nur im Bereich der Kindergärten. Dem schließt sich Daniel Köbler mit den Worten an, er freue sich, der Ortsvorsteher in diesem „schönsten Stadtteil der Welt“ zu sein. Und dann gesteht Köbler, dass er schon immer ein bisschen neidisch gewesen sei auf diese schöne warme Lutherkirche: „Ich gehöre ja zu dem anderen Verein“.
Katholisch oder evangelisch – das macht in diesen Zeiten gar nichts, im Gegenteil! Und so gehört Köbler zu denen, die am längsten dableiben und die Gelegenheit nutzen, bei Sekt, Kaffee und herzhaften Leckereien Gemeinschaft zu erleben – über Partei- und Kirchengrenzen hinweg. Wie hatte doch zuvor ein Gemeindemitglied aus dem Melanchthonbezirk gesagt: „Glückwunsch! Das war eine schwungvolle Sache. Und wie schön, dass hier so flott gesungen wird.“ Abends trudelt dann via Signal eine Nachricht eines Mitglieds aus dem Lutherbezirk ein: „Der Gottesdienst war so schön munter, fröhlich und wohltuend heute Morgen. Auch das anschließende `get together´ macht richtig Lust auf die gemeinsame Zukunft.“
Vielleicht geht Kirche in der Oberstadt heute wirklich so!
(ms) 9.1.2024
Unsere Kirche ist schon von weitem an ihrem markanten Zeltdach erkennbar. Neben der Kirche liegen das Gemeindehaus und der Kindergarten. Regelmäßig sonntags um 10 Uhr feiern wir Gottesdienst und Kindergottesdienst. Darüber hinaus treffen sich Gruppen und Kreise zu verschiedenen Themen, angefangen von Kindern und Jugendlichen bis zu den Senioren. Schauen Sie doch mal rein!